Warum die Lasertherapie nach der Geburt zur Heilung des Beckenboden Sinn macht

Durch die Geburt eines Kindes wird der Beckenboden der Mutter häufig geschädigt. Folgen sind Harninkontinenz (etwa 25-30 %) und Senkungsbeschwerden (etwa 30-40 %). Hier gibt es neue therapeutische Aspekte. Die Lasertherapie könnte eine nützliche Ergänzung sein.

Während der Schwangerschaft und besonders durch die Geburt kommt es zu physischen Belastungen des Beckenbodens. Folge sind Funktionsstörungen des Beckenbodens, die zunehmend jüngere Frauen betreffen. Bedeutend sind Harninkontinenz (25-30 %), Senkungsbeschwerden (etwa 30-40 %), Besonders betroffen sind die Geburt großer Kinder, langes Pressen, Vakuum- und ganz besonders Zangenentbindungen. Obwohl alle Störungen beim Kaiserschnitt geringer sind, ist diese Operation keine Präventionsmaßnahme. Gewöhnlich sind die Störungen mit erheblichen sexuellen Problemen, wie Schmerzen beim Verkehr oder Urinverlust während des Geschlechtsverkehrs, verbunden. Dies belastet das Selbstwertgefühl und Lebensqualität. Meist ist auch das soziale Leben mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Alltägliche Aktivitäten wie Sport, Lachen, Niesen oder Husten können zu peinlichen Situationen führen. Deshalb sind effektive Behandlungsansätze, von großer Bedeutung.

Wir wissen, dass die übliche Rückbildungsgymnastik häufig nicht ausreicht, um die Funktion des Beckenbodens wieder herzustellen. Gängige Alternative ist ein gezieltes Beckenbodentraining. Dies erfordert oft einen langen Zeitaufwand, der sich oft in die familiäre Situation nicht organisieren lässt und ist nicht für alle Frauen gleichermaßen effektiv. Es kann zudem schwierig sein, die Muskeln richtig zu aktivieren, insbesondere, wenn das Gewebe stark geschwächt oder traumatisiert ist. Im Gegenteil, so zeigen jüngere Untersuchungen, kann ein zu frühes Training für einen geschwächten Beckenboden sogar kontraproduktiv und ineffektiv sein.

Neue therapeutische Aspekte

Aus diesem Grunde haben sich in den letzten Jahren innovative Ansätze zur Behandlung und Stabilisierung des Beckenbodens nach der Geburt herausgeschält. Hier kann die Lasertherapie eine sinnvolle Ergänzung sein.

Im Vordergrund steht die Entlastung des Beckenbodens nach der Geburt durch eine Pessar-Therapie

Analog zu orthopädischer Therapie, bei der nach Gelenksverletzungen oder chirurgischen Eingriffen ein betroffenes Gelenk durch Schienung ruhig gestellt und stabilisiert wird, um durch Entlastung den Heilungsprozess und die Regeneration zu unterstützen, dient auch das Einsetzen eines Pessars über Monate zur Entlastung des Beckenbodens und unterstützt damit die Regeneration. Dies ist inzwischen durch viele Studien nachgewiesen und findet, leider erst sehr langsam, in der postpartalen Routine Eingang. Die Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden gehen zurück. Bei geeigneten Pessaren kann auch ohne Entfernung Geschlechtsverkehr stattfinden.

Warum ist die Entlastung sinnvoll

Die Parallele zwischen Entlassung eines geschienten Gelenkes und der Dehnung des Beckenbodens liegt in der Idee der Schonung und gezielten Erholung. Nach der Geburt ist der Beckenboden oft sehr traumatisiert und geschwächt. Die Dehnung des Beckenbodens während der Geburt kann zu Verletzungen der Bänder, kollagener und elastischer Fasern und einem Verlust des Muskeltonus und der Funktionalität führen. In dieser Phase ist es wichtig eine schrittweise und schonende Regenerationsmöglichkeit zu wählen und den Beckenboden nicht weiter zu belasten.

Lasertherapie zur Unterstützung der Regeneration des Beckenbodens

Hierbei rückt die Lasertherapie als vielversprechende Alternative in den Fokus. Sie ermöglicht, geschädigtes Gewebe gezielt zu stimulieren und zu regenerieren, ohne die Belastungen traditioneller Übungen, die meist nicht greifen, weil sie zu früh angewendet werden (s.u.). Um die Regeneration des Beckenbodens nach der Geburt zu fördern, wird die Lasertherapie gezielt über die Vagina im Beckenbodenbereich angewendet. Die Energie des Lasers dringt in die Vaginalhaut schmerzfrei ein und erreicht die tiefer liegenden Gewebeschichten, wo sie ihre heilenden Effekte entfalten kann. Die Lasertherapie kann dazu beitragen, geschwächte Muskeln und Bindegewebe im Beckenboden zu stimulieren, was letztendlich zu einer Straffung und Stärkung führen kann.

Vorteile der Lasertherapie für die Beckenbodenregeneration

  1. Gezielte Stimulation: Die Lasertherapie ermöglicht eine gezielte Stimulation des betroffenen Gewebes im Beckenbodenbereich, ohne umliegendes Gewebe zu beeinträchtigen.
  2. Nicht-invasiv: Die Lasertherapie ist eine nicht-invasive Methode, bei der keine chirurgischen Eingriffe oder Nadeln erforderlich sind. Dies garantiert Komplikationsfreiheit: keine Verbrennungen, keine Narben, keine Schädigung der Struktur von Vagina, Blase, Darm-
  3. Schmerzarm: Die Lasertherapie verursacht normalerweise nur geringe oder keine Schmerzen. Es kann ein leichtes Wärmegefühl oder Kribbeln während der Behandlung auftreten.
  4. Keine Ausfallzeit: Da es sich um eine nicht-invasive Behandlung handelt, erfordert die Lasertherapie in der Regel keine längere Erholungszeit, und die Patientinnen können nach der Sitzung normalerweise sofort wieder ihren Aktivitäten nachgehen.
  5. Förderung der Heilung: Die stimulierenden Effekte der Lasertherapie unterstützen können die natürlichen Heilungsprozesse im Gewebe des Beckenbodens, indem sie die Produktion von kollagenen und elastischen Fasern wiederherstellen, die Muskelkraft stärken und die Durchblutung erhöhen.
  6. Sie unterstützen damit die Regeneration des geschädigten Beckenbodens und bilden die Grundlage für die darauffolgende aktive Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur.

Nach unseren Erfahrungen ist die Kombination der Entlastung des Beckenbodens mit der Pessar Therapie in Kombination mit der Lasertherapie besonders effektiv.

Was folgt nach der Entlastung und Regeneration

Dies schafft die Grundlage für folgende aktive Methoden die Muskulatur wieder aufzubauen, z. B. durch Beckenbodentraining, neuerdings auch durch Apps für Harninkontinenz oder eine Vibratortherapie. Beide letztgenannten sind inzwischen auch in zahlreichen Untersuchungen auf ihre gute Wirksamkeit untersucht.

Fazit

Die Behandlung eines geschädigten Beckenbodens ist von großer Bedeutung, um betroffene Frauen eine verbesserte Lebensqualität zu bieten. Traditionelle Ansätze wie Rückbildungsdiagnostik und Beckenbodentraining sind zwar bewährt, haben jedoch ihre Grenzen. Hier kommen innovative therapeutische Ansätze als vielversprechende Alternative ins Spiel. Die Pessartherapie als „Tape für den Beckenboden“ ist die Voraussetzung für die Regeneration des Beckenbodens und der Prophylaxe späterer Probleme (Harninkontinenz, Senkungsbeschwerden, sexuelle Probleme, soziale Isolation, Husten, Nießen, Sport etc.). Die Lasertherapie ist auch nach unseren langjährigen Erfahrungen eine hervorragende Unterstützung der Regeneration des Beckenbodens. Sie ermöglichen eine gezielte nichtinvasive und schmerzarme Behandlung ohne längere Ausfallzeiten. Sie verkürzt die Regenerationszeit, die notwendig ist, vor der aktiven Therapie der Beckenbodenmuskulatur.